Blick in die Werkstatt

Die Geschichte eines Windlichtes

Die Geschichte eines Windlichtes beginnt mit einem Klumpen Ton. Man zentriert diesen Klumpen auf der Töpferscheibe gründlich zu einem Hügel. Dieser wird in der Mitte aufgebrochen und danach wird vorsichtig die Wand aufgezogen. Mit geübtem Griff und einiges an Fingerspitzengefühl wird ein Gefäß geformt. Die gewünschte Form wird noch mit Hilfe einer Drehschiene verleiht.
Sobald die Form passt, wird das Gefäß von der Töpferscheibe abgeschnitten, vorsichtig auf ein Holzbrett gelegt und zum Trocknen hingestellt. Am nächsten Tag ist das Gefäß lederhart und kommt nochmal auf die Töpferscheibe, diesmal aber kopfüber. Der Boden wird mit einer Abdrehschlinge abgedreht und geformt. Jetzt kann man der Fantasie freien Lauf lassen und die Ideen in ein Muster umsetzen.

Weiterhin sind Geduld und Vorsicht gefragt - der Rohling muss 10-14 Tage lang trocknen. In diesem Zustand ist der Rohling noch sehr bruchgefährdet. Erst wenn der Rohling völlig durchgetrocknet ist, wird er geschrüht, d.h. bei ca. 900° - 950°C im Brennofen gebrannt. Der Ton verändert sich, zeigt eine andere Farbe, hat einen hellen Klang. Es wird zum Scherben - hart und wasserunlöslich.

Um das endgültige Aussehen zu erlangen, wird der Scherben glasiert. Die aufgetragene Glasur muss 1 Tag lang trocknen. Danach folgt der Glasurbrand mit 1050°-1250°C. Der glasierte Scherben kommt nun zum zweiten Mal in den Brennofen. Dort verbindet sich die Glasur mit dem Ton. Hier ist wieder Geduld gefragt, da der Brennofen nach dem Brennen langsam abkühlen muss, bevor er geöffnet werden kann. Man wartet noch 2 Tage.

Der gesamte Fertigungsprozess dauert 3-4 Wochen. Erst dann sieht man das Ergebnis.

Der Ton ist ein Naturmaterial, das in der Erdkruste vorkommt. Damit die natürliche Farbe vom Ton sichtbar bleibt, werden meine Produkte nur zum Teil glasiert. Meistens wird die Innenseite des Gefäßes mit Glasur überzogen. Die Außenseite wird poliert. Dadurch verdichten sich die Tonpartikel zu einer samtig glänzenden Schicht. Das Gefäß bekommt eine überraschend angenehme Oberfläche und die Farbe des verwendeten Tones kommt zum Vorschein. Die Erde ist in etwas Bleibendes verwandelt. 
Dorftöpferei, Mühlbachstraße 14, A-5632 Dorfgastein, Tel: +43 6649756643